Zachos Terzakis - Tenor
Zachos Terzakis, in Athen geboren, stammt aus einer alten kretischen Familie, die viele Dichter und Musiker hervorbrachte. Vom fünften Lebensjahr an beschäftigte er sich mit Musik und spielt heute viele Instrumente. Seit seiner Schulzeit galt seine große Liebe dem Theater. Zunächst absolvierte er ein naturwissenschaftliches Studium an der Universität Athen mit dem Abschluss eines Diplomgeologen. Noch während dieses Studiums entdeckte man sein Talent zum Opernsänger.
Er erhielt 1969 ein Stipendium für Gesang am Apollonion Odeon in Athen, das er 1976 mit der Beurteilung "ausgezeichnet" und der goldenen Medaille abschloß. Im selben Jahr gewann er den ersten Preis im Wettbewerb für das "Maria Callas"-Stipendium.
Sein erstes Engagement war von 1976 bis 1979 an der Nationaloper Athen, wo er gleich mit wichtigen Rollen (Alfredo, Grigori, Dimitri, Pinkerton, Elvino, Don Antonio, Jim Mahoney u. a.) betraut wurde. Er wirkte ebenfalls bei den Athener Festspielen mit und war Mitarbeiter des griechischen Rundfunks und Fernsehens.
1979 bis 1982 hatte er ein festes Engagement an den Bühnen der Stadt Bielefeld (Cassio im OTHELLO, Sänger, Pinkerton in MADAME BUTTERFLY, Tamino in DIE ZAUBERFLÖTE, Duca di Mantova in RIGOLETTO, Rinuccio in GIANNI SCHICCHI, Alfredo in LA TRAVIATA, Enzo Grimaldi in LA GIOCONDA) und später als Gast mit FAUST (MARGARETHE, Insz. John Dew: 1984), Riccardo im MASKENBALL (1986), Nero in NERO (Boito 1989), Vasco da Gama in DIE AFRIKANERIN (1991) , Don Jose in CARMEN (1992), Cavaradossi in TOSCA (1994) und Benvenuto Cellini in BENVENUTO CELLINI von Hector Berlioz (1996).
Von 1982 bis 1987 gehörte er zum festen Ensemble des Nürnberger Opernhauses (Rodolfo, Alfredo, Almaviva, Edgardo, Herzog, Riccardo, Alfred, Pinkerton, Adorno, Lyonel, Belmonte, Titus, Tamino, Sänger in ROSENKAVALIER und Capriccio, Rossillon, Lenski, Hoffmann, Alvaro u. a.)
Seit 1987 ist er als freier Opernsänger tätig und gastiert an vielen wichtigen Häusern Europas, u. a. Opernhaus Zürich (Alfred-FLEDERMAUS, FRA DIAVOLO, Barinkay, Tamino), Staatsoper Berlin (Alfredo, Sänger-ROSENKAVALIER, Tamino, Almaviva, Hoffmann), Stuttgart (Sänger- ROSENKAVALIER, Tamino), Hannover (Hoffmann), Düsseldorf (Pinkerton, ROMEO UND JULIA von Delius), Essen (Rodolfo, Tamino, Hoffmann), Wiesbaden (Faust, Rodolfo, Duca), Staatsoper Hamburg (Pygmalion), München am Gärtnerplatztheater (Rodolfo, Herzog, Pinkerton, Tamino), Volksoper Wien (Hoffmann, Barinkay, Symon, Rossillon), Kopenhagen (Rodolfo), Helsinki (Alfredo), Bern (Prinz Guidon, Werther), Nationaloper Athen (Werther, Alfredo, Riccardo u. a.).
1987 und 1988 sang er bei den Bregenzer Festspielen den Hoffmann (Insz. Jer. Savary). Mit der Wiener Volksoper (1989) gastierte er anläßlich einer Japan-Tournee in Tokio, Osaka und Nagoya, später ebenso mit der Staatsoper Berlin (1991), der Komischen Oper Berlin (1994 und 1998) und Staatsoper Warsaw (2001). 1991 gab er mit großem Erfolg sein Debüt an der Staatsoper Wien als Titus. Er sang auch bei den Luzerner Festwochen, dem Schleswig-Holstein Festival, den Berliner Festwochen und dem Casals Festival in Puerto Rico (1993) unter der Leitung von Kr. Penderecki.
Zachos Terzakis sang die Rolle des Jason in der Welturaufführung der Oper MEDEA von M. Theodorakis in Bilbao (1991) und beim "Athens Festival" (1993).
1993 sang er im Theatro dell' Opera in Rom die Rolle des Erzherzogs Rudolf von Habsburg in der Oper MAYERLING von Barbara Giuranna.
1995 inszenierte er, in eigener deutscher Übersetzung, am Theater Meiningen die deutsche Erstaufführung von Mikis Theodorakis MEDEA für die Meininger Kulturwochen.
2001-2002 war er Oberspielleiter des Musiktheaters in Koblenz. Er inszenierte den Zigeunerbaron von Johann Strauss.
Neben seinen Erfolgen als Opernsänger kann er auch auf eine große Karriere als Konzertsänger blicken, die ihn in alle wichtigen Konzertsäle Europas führten (u. a. Musikverein und Konzerthaus Wien, Tonhalle Zürich, Tivoli Kopenhagen, Megaron Athen, Concert House Stockholm, Philharmonie Oslo, Philharmonie und Konzerthaus Berlin, Gewandhaus Leipzig, Alte Oper Frankfurt, Philharmonie am Gasteig München, Meistersingerhalle Nürnberg, Palais des Beaux Arts Brüssel usw.)
Zachos Terzakis wirkte bei zahlreichen Rundfunkübertragungen mit und trat mehrmals im belgischen Fernsehen (BRT) sowie im ZDF und 3-SAT auf.
Außerdem ist er in der Gesamtaufnahme einer griechischen Oper von M. Kalomiris MUTTERS RING (Lyra Athens), sowie in Kr. Pendereckis Polnisches Requiem (Deutsche Grammophon - Nominierung Grammy Award, New York 1992 und CHANDOS 1996), in der Missa Solemnis von Beethoven (Harmonia Mundi), in DIE LUSTIGE WITWE als Rossillon (BMG-Ariola), in der Orpheus Liturgie von Jannis Markopoulos u. a. auf CD zu hören.
Seit 2005 lebt er in Athen als künstlerischer Direktor des AKROPOLIS Konservatorium und Professor für Klassischen Gesang und Opera. Nebenbei singt er in vielen Opern und Konzerte, komponiert und inszeniert.
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