Das Vierständerhaus

Das Vierständerhaus ist die etwas wohlhabendere Version des Zweiständerhauses. Die Traufewand hat die gleiche Höhe wie die Deele und die Hauptbalkenlage geht von Traufe zu Traufe. Dadurch wurde im Vergleich zum Zweiständerhaus mehr Holz und Arbeit in die Traufewand investiert und es wurden längere Hölzer für die Hauptbalkenlage und die Dachsparren benötigt.

Durch die hohe Traufewand konnte man große Fenster einbauen ohne darauf achten zu müssen das die Fenster beim Öffnen an das Dach anstoßen. Der Dachüberstand beim Vierständerhaus, der durch Aufschieblinge gebildet wird, muss reichlich bemessen werden, da schräg herabfallende Wetter sonst die Traufewand oder/ und den Schweller erreichen.

Die Dachsparren stehen beim Vierständerhaus auf der Fußfette oder auf den Enden der Hauptbalkenlage. Also gehen die Sparren im Gegensatz zum Zweiständerhaus bis zur Traufewand. Die Hauptbalkenlage die den Dachstuhl trägt ruht auf vier Ständerreihen die der Länge nach im Haus angeordnet sind. Um einer seitlichen Verschiebung des Hauses entgegen zu wirken wurde meist eine Vielzahl von Kopfbändern eingebaut die auch dem Durchhang der Hauptbalkenlage im Deelenbereich entgegenwirkt und oftmals reichlich mit Schnitzereien verziert wurden. Die Nutzung der Häuser war der des Zweiständerhauses ähnlich, aber die Häuser sind meistens größer, die Inhaber waren wohlhabender und hatten deshalb auch meistens mehr Vieh. Aus dem Grund ist der Stallbereich im Haus oft größer als der im Zweiständerhaus.