Der Opernfilm
Wozu dienen Opernfilme? Um den Bekanntheitsgrad einer populären Oper noch zu steigern oder um großartige Musik mit den Originalschauplätzen zu verbinden?
Vorläufer waren filmische Opernausschnitte sowie durch Orchester begleitete Stummfilme in den 1920er-Jahren. Erste Operntonfilme entstanden in den 1930er-Jahren in Italien.
In Opernfilmen vereinen sich Regie und Musik ähnlich wie auf der Bühne. Die Filmkulisse kann weit detailgetreuer zeigen, in welchem Umfeld die Handlung der Oper spielt. Wo ein Programmheft für eine Bühnenproduktion viele Informationen bietet, die sich der Besucher einer Opernaufführung dargestellt bestenfalls denken muss, hat eine Filmproduktion ganz andere Möglichkeiten, diese Informationen auch die Szene zu integrieren.
Wenngleich ein Opernfilm viele Vorteile bietet, kann man von einer Massenproduktion nicht sprechen. Hier spielt sicher neben dem Preis für die Herstellung auch die Nachfrage eine große Rolle. Das eigentliche Kinopublikum scheint doch mehr an Actionfilmen als an gut gemachten Opernfilmen interessiert zu sein.
Mich persönlich stört eine ganz andere Sache bei vielen Opernfilmen. Man merkt oft zu deutlich, daß die Mundbewegungen nicht mit dem Text übereinstimmen. Zudem, und für mich noch gravierender, sind die Mimiken bzw. Gesichter, welche gerade für dramatische Ausbrüche viel zu geglättet wirken, da nicht live gesungen wird, sondern die Musik und der Gesang im Studio vor- oder nachproduziert wird.