Walter Scherau

Walter Scherau (bürgerlicher Name: Walter Voscherau) (* 10. Januar 1903; † 12. Mai 1962 in Hamburg) war ein deutscher Volksschauspieler, der insbesondere durch seine Rollen am Hamburger Ohnsorg-Theater bekannt geworden ist; zeitweilig war er Geschäftsführer des Theaters.

Er wirkte weiterhin in drei deutschen Spielfilmen und einigen Fernsehproduktionen mit.

Scherau war der Bruder Carl Voscheraus und Onkel des späteren Hamburger Bürgermeisters Henning Voscherau.

Obwohl er nur in wenigen Fernsehaufzeichnungen aus dem Ohnsorg-Theater zu sehen war, gehörte er mit Heidi Kabel, Otto Lüthje und Henry Vahl zu den Publikumslieblingen.

Beide Brüder kamen früh zur Bühne, Carl nahm Schauspielunterricht bei Franz Kreidemann, Walter nahm als Bariton Gesangsunterricht.

Walter spielte mit seinem Bruder gemeinsam als Volksbühnenspieler in den damals sehr starken Theatervereinen (meist, aber nicht nur, der Arbeiterbewegung): unter anderem Volksspielbühne Thalia, Volksspielbühne Club Concordia, Volksspielbühne Rideamus und Richard Ohnsorgs Niederdeutsche Bühne e.V..

Die Aufführungen begannen etwa 1919 und setzten sich bis 1944 fort, bis infolge der alliierten Bombenangriffe alle Vorstellungen eingestellt werden mußten. Die Stücke wurden meist im (durch Bomben zerstörten) Conventgarten aufgeführt, aber auch in den Volksheimen der Arbeiterbewegung.

Den Künstlernamen „Scherau“ nahm Walter Voscherau erst nach dem Zweiten Weltkrieg an, als beide Brüder sich hauptberuflich der Schauspielerei zuwandten.

Beide spielten zunächst im Ohnsorg-Theater, wo Walter Scherau bald dessen Kassierer (im e.V.) und Verwaltungsdirektor (im Theater) wurde. Aus dieser Zeit stammt die Verwechslungsgefahr, die Walter als den jüngeren Bruder veranlaßten, sich auf der Bühne „Scherau“ zu nennen. Carl wurde 1946/47 von Willy Maertens an das Hamburger Thalia Theater als Staatsbühne berufen, so daß die unmittelbare Gefahr der Verwechslung zweier Brüder in einem Stück gering wurde.

Walter Scherau wurde in Hamburg auf dem Friedhof Ohlsdorf beerdigt.

Quelle: Wikipedia